Vorstandsvorsitzende*r
Die G5 Sahel Fazilität ist eine neue Initiative des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Kooperation mit der KfW. Übergeordnetes Ziel der Fazilität ist es, einen Beitrag zu Friedensförderung, Konfliktprävention und Entwicklung in fragilen Teilgebieten der G5-Sahelländer zu leisten. In Partnerschaft mit lokalen und internationalen Akteuren soll dies durch die Finanzierung von Projekten erreicht werden, die zur Minderung der wirtschaftlichen und sozialen Marginalisierung vulnerabler Bevölkerungsgruppen und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in den Interventionsregionen beitragen. Als Vorstandsvorsitzende/r dieser Stiftung bauen Sie ein neues Team auf, gehen Partnerschaften mit wichtigen Akteuren auf lokaler und internationaler Ebene ein und beaufsichtigen gleichzeitig die administrativen und programmatischen Aspekte der Fazilität.
Über die G5 Sahel Fazilität
Ziel der Fazilität ist es, durch eine integrierte Strategie zur Förderung von Frieden, zur Konfliktprävention und zur Entwicklung in fragilen Gebieten der G5-Sahel-Mitgliedsländer (Mali, Niger, Mauretanien, Tschad und Burkina Faso) beizutragen. Die geförderten Projekte sollen einen ganzheitlichen, adaptiven und territorialen Entwicklungsansatz verfolgen, der die in der G5-Sahel-Region vielfältigen und eng miteinander verknüpften Konfliktfaktoren Armut, horizontale Ungleichheiten, mangelnde wirtschaftliche Perspektiven etc. adressiert. So soll die Fazilität ein Umfeld für wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie sozialen Zusammenhalt in benachteiligten und fragilen Gebieten der G5-Sahel-Länder schaffen.
Während der gesamten Laufzeit der Fazilität ist es eines der wesentlichen Anliegen des Ansatzes, Mittel verschiedener Geber zu akquirieren und über die Fazilität umzusetzen. Das Bündeln der Mittel soll zum einen dazu beitragen, die Wirkung der Fazilität zu erhöhen, und zum anderen die Kosteneffektivität und -effizienz für Empfänger und Geber zu steigern. Strategisches Ziel ist es somit, ein Multi-Geber-Instrument zu schaffen, das ein schnelles, flexibles und bedarfsgerechtes Handeln im regionalen Kontext zunehmender Konflikte und Fragilität in den G5-Sahel-Ländern ermöglicht. Inhaltlich und interventionsstrategisch soll sich die Fazilität an der strategischen Ausrichtung des politischen Partners, der G5 Sahel, wie auch des Geberverbundes in der Sahel-Allianz orientieren. Die G5 Sahel Fazilität wird als unabhängige, gemeinnützige Stiftung nach deutschem Recht und mit Sitz in Frankfurt gegründet.
Über die Rolle
Der/die Vorstandsvorsitzende wird zunächst die rechtliche Gründung der Stiftung abschließen, ihre vollständige Operationalisierung leiten (beispielsweise durch die Fertigstellung von Leitdokumenten, Vorlagen und Standards, Personalrekrutierung etc.), eine Ausschreibung für einen Monitoring Consultant begleiten, die rechtzeitige Umsetzung des ersten, bereits identifizierten Pilotprojekts im Jahr 2021 sicherstellen sowie mit den Vorbereitungen für die weitere Projektpipeline beginnen.
Die Errichtung und Zielerreichung der G5 Sahel Fazilität verlangt es der Funktion des Vorstandsvorsitzes ab, gleichzeitig für die Durchführung mehrerer voneinander abhängiger Aktivitäten verantwortlich zu sein. Aufgrund der veränderlichen politischen Situation und der Sicherheitslage in der Region bedarf es deshalb einer flexiblen, zielorientierten, sich aber konstant den Bedingungen anpassenden Herangehensweise.
Für die Zielerreichung der Fazilität ist es wesentlich, die Aktivitäten der Stiftung und deren Einzelprojekte unter Einbindung der relevanten lokalen, nationalen, regionalen und multilateralen Behörden und Entwicklungsprogramme umzusetzen. Dazu gehört es, die relevanten Akteure in die Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen einzubeziehen; Maßnahmen auf Bereiche zu konzentrieren, die die Bevölkerung gemeinsam als entwicklungspolitische Herausforderungen definiert hat; eher integrierte und ggf. multisektorale Ansätze anstelle von[DS1] „Insellösungen“ für partielle Probleme zu verfolgen.
Die Rolle des/der Vorstandsvorsitzenden ist in eine Gremienstruktur eingebettet, zu der auch ein strategisches Aufsichtsgremium (Kuratorium) gehört, das aus Vertretern des BMZ, der KfW und der G5 Sahel besteht. Neben dem/der Vorstandsvorsitzenden gibt es zu seiner Unterstützung die Rolle des stellvertretenden Direktors. Weiterhin vorgesehen ist technisches und administratives Personal sowie ein Monitoring Consultant, der auch inhaltliche Expertise im Sinne einer „verlängerten Werkbank“ bereitstellt. Zur Gremienstruktur der G5 Sahel Fazilität gehört ein ebenfalls noch einzurichtender Beirat bestehend aus lokalen, nationalen und internationalen Vertretern. Die lokalen und nationalen Vertreter stammen aus den jeweils begünstigten Ländern.
Aufgaben und Verantwortlichkeiten
- Leitung des Aufbaus und der gesamten Arbeit der Fazilität, u.a.:
- Finanzmanagement, Budgetierung und Planung, einschließlich der Sicherstellung der jährlichen Audits, des Risikomanagements und der Berichterstattung
- Rekrutierung und Steuerung von Mitarbeitern und Beratern
- Entwicklung von Richtlinien und Verfahren für die Fazilität, u.a. in Bezug auf die Beschaffung und die Einhaltung relevanter rechtlicher Anforderungen
- Finanzierung und Steuerung/Monitoring der Umsetzung von Einzelprojekten in den Interventionsgebieten der Fazilität
- Erstellung von Jahresberichten an relevante Behörden, insbesondere Stiftungsaufsicht und Finanzamt
- Erstellung von Quartalsberichten an das BMZ und die KfW
- Weiterentwicklung der strategischen Ausrichtung der G5 Sahel Fazilität in Abstimmung mit dem Kuratorium, u.a.:
- Bewertung von Projektkonzepten und Vorschlägen zur Vergabe von Zuschüssen an die Projektpartner der G5 Sahel Fazilität (in enger Zusammenarbeit mit dem/der stellvertretenden Direktor/in)
- Überwachung des regionalen Kontexts von Konflikt und Fragilität, lokalen Bedarfen und Empfehlung von Interventionen
- (Weiter-)Entwicklung von Auswahlkriterien für Projekte
- Organisation der Zusammenarbeit mit dem Beirat, einschließlich: Begleitung der Einberufung und konzeptionellen Ausgestaltung des Beirats
- Vorbereitung und Organisation regelmäßiger Beiratssitzungen
- Nachverfolgung der vereinbarten Maßnahmen und Dokumentation der Ergebnisse
Das bringen Sie mit
- Praktische, handlungsorientierte Führungskompetenzen, die auf klare Richtlinien, transparente Entscheidungen und einen starken Teamgedanken setzen. Nachgewiesene Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren und ihre Kompetenzen auszubauen.
- Erfahrung in der Konzeption und Durchführung von Entwicklungshilfeprogrammen, idealerweise in der Sahelzone oder in anderen Regionen mit ähnlichem Friedens- und Sicherheitskontext.
- Ausgeprägte Expertise in partizipativen und territorial angelegten Planungs- und Umsetzungsansätzen, um die Projektpartner kompetent bei der Implementierung begleiten zu können.
- Nachgewiesene Erfahrung in der Formulierung und Umsetzung von Strategien mit nach innen und nach außen gerichteten Zielsetzungen.
- Erfahrung in der Formulierung von Wirkungs- und Leistungsindikatoren sowie in der Nutzung von Datenpunkten zur Stärkung der Entwicklung der Organisation durch objektive Evaluierungen und Wirkungsmessung.
- Erfahrung in der Zusammenarbeit mit internen und externen Stakeholdern sowie im Zusammenbringen verschiedener Interessengruppen, um ein definiertes Ziel zu erreichen.
- Nachgewiesene Erfolge im Aufbau starker und langfristiger Beziehungen zu internen und externen Stakeholdern mit unterschiedlichen kulturellen, religiösen und politischen Hintergründen.
- Eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Überwachung von Finanzen (einschließlich der Überwachung und Zuweisung von Budgets) sowie im Risikomanagement und in der Wirkungsevaluierung. Erfahrung im Verfassen und Einreichen von technischen und finanziellen Berichten.
- Erfahrung in der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Gebern und in der Verwaltung von Zuschüssen; einschließlich Ausschreibungen, Vertragsabschlüssen und Management von Implementierungspartnern.
- Hervorragende Fähigkeit, Ideen differenziert auszudrücken, sich eröffnende Möglichkeiten wahrzunehmen und Ziele und Vorgaben klar zu kommunizieren.
- Ausgezeichnete mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten sowie Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Medien.
- Repräsentationsfähigkeit, beispielsweise zur Vertretung der Stiftung bei hochrangigen Entscheidungsträgern aus dem öffentlichen und privaten Sektor.
- Starkes, aber kritikfähiges Selbstvertrauen, Belastbarkeit und Erfahrung in der Anpassung an komplexe und sich stetig verändernde Situationen.
- Eine energische, intrinsisch motivierte Persönlichkeit, die aus Leidenschaft für internationale Entwicklung, Frieden und Sicherheit handelt.
- Fließendes Französisch und Deutsch in Wort und Schrift.